Brandgefahr Filmrollen in Archiven
Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung weist in Meldung von 10. Juli 2025 auf die Brandgefahr von Fimrollen und deren richtige Lagerung hin. Demnach schlummere in Archiven ein Brandrisiko und weiters unterlägen alte Filmrollen dem Sprengstoffgesetz.

Ein alter Kulturschatz geht verloren: Die Filmrolle in dieser Weißblechdose ist nahezu vollständig verascht. Foto: www.ifs-ev.org
Kiel, Juli 2025 In der vergangenen Woche kam es zu einem Feuer im Filmarchiv auf Schloss Wilhelmshöhe in Kassel. 70 Jahre alte Filmrollen waren in Brand geraten. Die Brandgefahr schlummert in zahlreichen Archiven und ist – anders als berichtet – keinesfalls dem Sommerwetter ge-schuldet, sondern dem Material: Zelluloid.
Brandgefahr Filmrollen – Material Zelluloid
Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts bestanden nahezu alle Filme aus Zelluloid. Dieses Material hat es allerdings in sich, wie zahlreiche, zum Teil verheerende Brände in Filmtheatern und -archiven zeigen sollten: Zelluloid besteht vor allem aus Cellulosenitrat, das bei Schlag, Reibung oder Erwärmung explosionsartig in Flammen aufgeht. Darum unterliegen Zelluloidfilme dem Sprengstoffgesetz. Mehr noch: Zelluloid neigt zur Selbstentzündung, und diese Eigenschaft verstärkt sich im Laufe der Zeit, weil sich das Material allmählig zersetzt.
Der Zersetzungsprozess läuft auf jeden Fall ab; Wärme beschleunigt ihn nur. Im letzten Sta-dium, in dem Wärme freigesetzt wird, entzündet sich eine Filmrolle schon bei Raumtemperatur.
Brandgefahr Filmrollen – richtige Lagerung
Museen und jeder, der alte Filmschätze im Keller hütet, sollte sich an die obersten Archivaren des Bundesarchives orientieren: Das Bundesarchiv hütet seine cineastischen Schätze in Hoppegarten bei Berlin unter ständiger Belüftung bei 6 °C und 50 % relativer Luftfeuchte. Auch im Bundesarchiv hat man vor der Einführung dieser Sicherheitsmaßnahmen leidvoller Erfahrung gesammelt. Im Januar 1988 flogen die Klappläden und Fensterflügel des Filmlagers auf der Fes-tung Ehrenbreitstein in Koblenz auf, und eine zwölf Meter hohe Flamme schoss aus dem da-maligen Filmarchiv. Glücklicherweise hatte man einen Großteil der eingelagerten Filme be-reits kopiert, so dass immerhin der kulturelle Schaden nicht zu groß war.
Brandgefahr Filmrollen – Gefahren bei Luftdichtigkeit
Die Brandgefahr wird übrigens nicht gebannt, indem man die Filmrollen luftdicht aufbewahrt. Im Gegenteil: Wenn die bei der Zersetzung entstehenden Gase und die Wärme nicht entweichen können, beschleunigt sich der Prozess.