Bundeskongress des Netzwerks Feuerwehrfrauen
Mehr Frauen an den Brandherd!
Weinheim (ots.) Beim Bundeskongress des Netzwerks Feuerwehrfrauen von 23. bis 25. Oktober 2025 bewies sich die Weinheimer Feuerwehr als perfekter Gastgeber.

Gruppenbild der Teilnehmenden am Bundeskongress. Bild: Stadt Weinheim
„Dieser Bundeskongress war für uns als Gastgeber ein Erlebnis, das bleibt.“ Mit diesem Satz zog Weinheims Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach ein Fazit nach drei ereignisreichen Tagen, in denen Weinheim eine Art Denkfabrik des deutschen Feuerwehrwesens war.
Bundeskongress Feuerwehrfrauen – Themen
Denn beim Bundeskongress des Netzwerks Feuerwehrfrauen wurden die Themen erörtert, die für die Feuerwehren landauf landab in der Zukunft entscheidend sind. Schon beim Auftakt am Donnerstag hatte Mittelbach klar formuliert, dass Feuerwehren künftig „nicht nur jeden, sondern jede“ benötigen, um die Einsatzstärke aufrecht zu erhalten.
Welche Rolle spielen zunehmend Frauen in der Wehr, auch in Führungspositionen? Wie gewinnt man sie und wie bindet man sie an den Feuerwehrdienst – auch angesichts einer immer noch nicht ganz überwundenen Skepsis in der Männerdomäne Feuerwehr? Es war kein Geringerer als der Landesvorsitzende Michael Wegel, der bei seiner Begrüßung von „verkrusteten Strukturen“ sprach, die es für die Stärkung der Frauenrolle in der Feuerwehr aufzubrechen gelte.
Aber auch vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt und angesichts der kommunalen Finanzkrise, die es den Städten und Gemeinden nicht leicht macht, logistische Voraussetzungen zu schaffen.
„Ich kenne Kommunen, da muss der Anbau eines Damen-Umkleidebereichs mit einem dringend benötigten Kindergarten konkurrieren“, beschrieb Kreisbrandmeisterin Stefanie Heck die Situation.
Allerdings erkenne sie bei den Städten und Gemeinden nach wie vor eine hohe Wertschätzung der Wehr. Das konnte auch Stadträtin Christina Eitenmüller bestätigen, die am Freitag die Netzwerkfrauen seitens der Stadt Weinheim begrüßte.
Im Gemeindesaal von Sulzbach, wo ein Großteil der Veranstaltungen stattfand, tauschten sich Stefanie Heck, Ralf Mittelbach, die Netzwerkvorsitzende Claudia Willems sowie Mardjan Muglin, die Leiterin des Weinheimer Personal- und Organisationsamtes, befragt von Pressesprecher Roland Kern als Moderator, über die Herausforderungen aus.
Gemeinsam sprachen sie über die Sichtbarkeit und Rolle von Frauen in der Feuerwehr und in der kommunalen Arbeitswelt. Dabei wurde deutlich, wie sich die Rolle von Frauen in den vergangenen Jahren verändert hat und dass viele positive Entwicklungen bereits sichtbar sind.
Kreisbrandmeisterin Stefanie Heck sprach über ihre Erfahrungen als Frau in einer Führungsrolle in einem traditionell männlich geprägten Umfeld. Mardjan Muglin zeigte auf, welche organisatorischen Rahmenbedingungen und Strukturen Kommunen schaffen können, um Chancengleichheit auch im Ehrenamt zu fördern.
Feuerwehrkommandant Ralf Mittelbach schilderte, wie sich die Feuerwehr Weinheim in den letzten Jahren geöffnet hat und wie wichtig ein respektvolles, teamorientiertes Miteinander für den Erfolg ist.

Podiumsdiskussion am Bundeskongress der Feuerwehrfrauen in Weinheim. Bild: Stadt Weinheim
Ob beim Workshop der DLRG am Waidsee, bei der Straßenmeisterei Rhein-Neckar im Saukopftunnel oder bei der Werkfeuerwehr Freudenberg im Industriepark, überall war spürbar, wie stark das gemeinsame Ziel verbindet: Lernen, sich weiterentwickeln und gemeinsam die Zukunft der Feuerwehren gestalten. Beim Netzwerkabend am Samstag durfte nach intensiven Ausbildungstagen gefeiert werden.
Ralf Mittelbach fasste zusammen: „Es waren drei Tage voller Begegnungen, Austausch, Wissen und echter Begeisterung, man spürte, was Feuerwehr ausmacht, nämlich Freude, Stolz und Aufbruchsstimmung.“ Dieser Kongress habe neue Energie freigesetzt.
Die Weinheimer Feuerwehr bekam von allen Seiten großes Lob für die Gastfreundschaft und die sorgfältige Organisation. Mittelbach erwähnte besonders die Unterstützung durch die Stadtwerke Weinheim und REWE Mauz. Es war ihm aber auch ein Anliegen, sich bei seinem Team zu bedanken, das so ein gutes Bild abgegeben hat.
Der Kommandant lobte: „Diese Tage haben gezeigt, dass wir eine Feuerwehr sind, egal ob Ehrenamt und Hauptamt, und dass so etwas nur geht, wenn man gemeinsam handelt, wir sind stolz, dass wir das hinbekommen haben in dieser Größenordnung, weil wir eine gemeinsame starke Feuerwehr Weinheim sind, auch mit Frauenpower, von der wir in Zukunft nicht nur profitieren können, sondern deutlich mehr gebrauchen.”
Claus Schmitt, Feuerwehr Weinheim














