Großbrand in Wertstoffhalle im Industriegebiet Dörentrup-Humfeld
Am Freitag, 10. Oktober 2025, wurde die Feuerwehr Dörentrup um 21:03 Uhr zu einem Brandeinsatz im Industriegebiet Dörentrup-Humfeld alarmiert.

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Halle bereits in Vollbrand. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Bereits auf der Anfahrt war ein intensiver Feuerschein sowie starke Rauchentwicklung sichtbar, sodass das Einsatzstichwort frühzeitig von „Feu 3“ auf „Feu 4 – Großbrand“ erhöht wurde. Das Feuer, teilt die Feuerwehr Dörentrup mit, war im gegenüberliegenden Bereich einer Wertstoff-Sortierhalle ausgebrochen – in derselben Anlage, in der es bereits im Mai zu einem größeren Brand gekommen war. In der betroffenen Halle würden nach Informationen der Feuerwehr überwiegend Verpackungsabfälle aus gelben Wertstofftonnen gelagert.

Großteile des Daches stürzten aufgrund der Hitzeentwicklung ein. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte sei ein großer Teil des rund 125 x 30 Meter großen Hallenkomplexes bereits in Vollbrand gestanden. Aufgrund der enormen Hitze stürzten Teile des Daches ein. Das gesamte Industriegebiet wurde weiträumig abgesperrt. Gleichzeitig wurde eine Riegelstellung von mehreren Seiten aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude zu verhindern.

Mittels Drehleiter wurde eine Riegelstellung errichtet um angrenzende Hallenteile zu schützen. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Wegen der starken Rauchentwicklung wurden Anwohnerinnen und Anwohner vorsorglich über Rundfunkdurchsagen sowie die Warn-Apps NINA und Katwarn dazu aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Die Lagerhalle eines Entsorgungsunternehmens in Vollbrand. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Durch einen massiven Löschangriff konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung wurden das Wasserfördersystem Lemgo sowie mehrere Einheiten benachbarter Feuerwehren nachalarmiert.

Trupp unter Atemschutz zur Brandbekämpfung. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Die Feuerwehr Lemgo setzte in 2022 ein Hytrans Wasserfördersystem in Betrieb. Mit dem Wasserfördersystem kann die Feuerwehr in kürzester Zeit über weite Strecken Wasserversorgungen sicherstellen.

Mithilfe einer Drohne wurden Wärmequellen ausfindig gemacht um Glutnester zu finden. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Im weiteren Verlauf kamen zudem Atemschutzgeräteträger aus umliegenden Kommunen, die Messeinheit des Kreises Lippe, das Umweltamt, das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUV NRW) sowie die Bezirksregierung Detmold zum Einsatz.

Mithilfe des THW wird das Brandgut aus der Halle gebracht. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Da sich Glutnester tief in den über 120 Tonnen gelagerten Abfällen befanden, wurde das Technische Hilfswerk (THW) mit zwei Radladern und weiterem schweren Gerät hinzugezogen, um das Brandgut auseinanderzuziehen und gezielt ablöschen zu können.

Messungen der Rauchgase an der Einsatzstelle. Bild: Feuerwehr Dörentrup
Insgesamt waren über 170 Einsatzkräfte bis in die Abendstunden des folgenden Tages im Einsatz. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt.
Aufgrund der Rauchentwicklung kam es in der Umgebung zu Ablagerungen von Brandrückständen. In Abstimmung mit dem LANUV und der Gemeinde Dörentrup wurde daher eine Handlungsempfehlung für betroffene Bürgerinnen und Bürger über Katwarn und NINA verbreitet.

Brandgut wird Mithilfe des THW aus der Halle entfernt. Feuerwehr Dörentrup
Hinweise auf einen technischen Defekt oder vorsätzliche Brandstiftung liegen derzeit nicht vor. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch nicht beziffert.
Die Feuerwehr Dörentrup bedankte sich in Meldung herzlich bei allen beteiligten Einsatzkräften und Organisationen – insbesondere beim Bürgermeister, dem Wasserwerk und dem Ordnungsamt der Gemeinde Dörentrup – für die ausgezeichnete Zusammenarbeit unter erneut herausfordernden Bedingungen.
Tags darauf wurde die Einsatzstelle noch einmal planmäßig kontrolliert. Bei der Kontrolle wurden erneut Glutnester mit Rauchentwicklung und Flammenschlag im Dachbereich festgestellt. Diese konnten nach Informationen der Feuerwehr abgelöscht und die betroffenen Bereiche noch einmal großzügig bewässert werden um letzte Glutnester entgültig abzulöschen.