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Großübung auf dem Rhein: 200 Einsatzkräfte trainieren den Ernstfall

Frankenthal, 20. September 2025 | Am Rheinufer in Frankenthal stand am Samstag ein ungewöhnliches Szenario auf dem Programm: Über 200 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz probten gemeinsam den Ernstfall. Geübt wurde die Kollision eines Partyschiffs mit einem Arbeitsschiff, ein Brand im Maschinenraum und die Versorgung von rund 40 Verletzten.

Schiff auf Rhein bei Großübung

Eine Großübung auf dem Rhein. Bild: Feuerwehr Frankenthal, Selina Vieten

Realitätsnahe Herausforderungen

Die Übung war das Ergebnis eines einjährigen Planungsprozesses eines zwölfköpfigen Teams aus verschiedenen Blaulichtorganisationen. Ziel war es, die Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen hinweg zu testen und zu verbessern. Um die Abläufe so realistisch wie möglich zu gestalten, wurden die Einsatzkräfte ohne Vorwarnung alarmiert.

Trotz kleiner technischer Probleme beim Start – insbesondere bei der Übertragungstechnik – reagierten die Einsatzkräfte schnell: Binnen weniger Minuten waren Rettungsboote auf dem Wasser, Verletzte wurden versorgt und an Land gebracht. Die Teilnehmer mussten sich zudem auf psychische Belastungen einstellen: Realistisch geschminkte Verletzte und eine unübersichtliche Lage stellten hohe Anforderungen an die Konzentration und Kommunikation.

Einsatzkräfte auf Schiff bei Größübung Rhein

Für die Einsatzkräfte stellten sich zahlreiche Herausforderungen. Bild: Feuerwehr Frankenthal, Selina Vieten

Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten

Besonders positiv fiel die Abstimmung auf dem Wasser sowie die zügige Evakuierung auf. Gleichzeitig zeigte die Übung Verbesserungspotenzial: Die Übergabe der Patienten verlief nicht immer reibungslos, und technische Probleme in den Einsatzleitwagen – darunter fehlender Internetzugang und Systemabstürze – erschwerten die Koordination.

“Schnittstellenkommunikation ist ein wesentliches Element im Rettungsdienst und der Notfallmedizin. Das gilt für individualmedizinische Rettungseinsätze ebenso, wie für die geübte Großschadenslage, bei welcher die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr absolut entscheidend für den Einsatzerfolg ist. Die, insbesondere zu Beginn des Einsatzes, geringen Ressourcen an Personal und Material müssen an den richtigen Schwerpunkten eingesetzt werden”, informiert Mike Beckmann, Leiter der Rettungswache Frankenthal der DRK Vorderpfalz Rettungsdienst GmbH, Mitglied der Gruppe der Organisatorischen Leiter Vorderpfalz und Mitglied der Planungsgruppe.

“Sowohl bei allen bisherigen gemeinsamen Einsätzen als auch bei anderen Anlässen gibt es bislang immer eine sehr gute Zusammenarbeit von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und den Katastrophenschutzeinheiten der Stadt, sowie dem Technischen Hilfswerk und den Feuerwehren der Nachbarkommunen. Solche großen Schadenereignisse und der damit oftmals einhergehende Massenanfall von Verletzten – welche glücklicherweise nur sehr selten vorkommen – sind für jede Organisation eine besondere Herausforderung. Sie können nur gemeinsam bewältigt werden. Gerade als Feuerwehr Frankenthal stehen wir in sehr engem, vertrauensvollem Kontakt mit den umliegenden Feuerwehren und Hilfsorganisationen und unterstützen uns gegenseitig – wenn dies erforderlich ist”, ergänzt Thomas Bader, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur der Stadt Frankenthal und Leiter der Planungsgruppe.

ADAC Hubschrauber

Zahlreiche Hilfsorganisationen waren in die Großübung eingebunden. Bild: Feuerwehr Frankenthal, Selina Vieten

Beteiligte Organisationen und Beobachter

An der Übung waren neben der Feuerwehr Frankenthal auch Einheiten des Deutschen Roten Kreuzes, der Malteser, Johanniter, DLRG, THW sowie Feuerwehren aus der Region beteiligt. Währenddessen übernahmen die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim und die KSB Werkfeuerwehr den Stadtschutz.

Rund 60 Beobachter aus Politik, Verwaltung und Organisationen verfolgten die Übung, darunter Staatssekretär Daniel Stich, Mitglieder des Frankenthaler Stadtvorstands und Vertreter des Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz. Ihre Eindrücke fließen in eine detaillierte Nachbesprechung ein, um die Erkenntnisse systematisch auszuwerten.

Ein voller Erfolg

Die Großübung auf dem Rhein gilt als voller Erfolg, teilt die Feuerwehr Frankenthal in Meldung von 24. September abschlißend mit. Sie stärke die Einsatzbereitschaft aller beteiligten Kräfte und zeige, wie wichtig die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen im Ernstfall ist.

 

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