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Brandenburg

Bevölkerungsschutz in Brandenburg: Katastrophenschutzlager mit professioneller Technik für Vegetationsbrände

Kommunalminister René Wilke und Forstministerin Hanka Mittelstädt informierten sich in der Waldbrandzentrale süd über die aktuelle Waldbrandlage und die technischen Möglichkeiten zur Früherkennung von Vegeatationsbränden

Wünsdorf, 30. Juni 2025 – Brandenburg rüstet seinen Bevölkerungsschutz weiter auf: Mit dem neu errichteten Katastrophenschutzwarmlager in Wünsdorf (Landkreis Teltow-Fläming) verfügt das Land über hochmoderne Ausrüstung zur Prävention und Bekämpfung von Vegetationsbränden. Innenminister René Wilke und Forstministerin Hanka Mittelstädt informierten sich am 30. Juni 2025 vor Ort über die aktuelle Waldbrandsituation sowie über neue technische Möglichkeiten zur Früherkennung und Gefahrenabwehr. Investiert wurden laut Meldung des Innenministerium Brandenburg rund 47 Millionen Euro.

Das Lager ist Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets, das mit Mitteln aus dem Brandenburg-Paket finanziert wurde. Insgesamt wurden rund 47 Millionen Euro investiert, um die Einsatzfähigkeit der Katastrophenschutzbehörden deutlich zu verbessern – ein Großteil davon fließt in spezielle Fahrzeuge, Geräte und Infrastruktur zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden.

Innenminister René Wilke betonte den Stellenwert der Maßnahmen:„Die Investitionen zeigen einmal mehr, welchen Stellenwert der Brand- und Katastrophen-schutz in Brandenburg hat. Durch die Beschaffungen wird nicht nur die Sicherheit der Menschen erhöht, die spezielle Technik ermöglicht auch effizientere Einsätze. Sowohl für den Eigenschutz der Kameradinnen und Kameraden als auch bei der Bekämpfung von CBRN-Vorfällen und der Bewältigung von Waldbrandlagen in Brandenburgs kampfmittelbelasteten Wäldern ist die beschaffte Spezialtechnik ein herausragender Gewinn. Diese größte Investition in den Brand- und Katastrophenschutz seit Jahrzehnten hat auch bundesweit Maßstäbe gesetzt. Darauf können wir zu Recht stolz sein.“

Forstministerin Hanka Mittelstädt verwies auf die Bedeutung frühzeitiger Brandmeldung:„Die zwei Waldbrandzentralen in Wünsdorf und in Eberswalde überwachen den Wald und scannen Rauchsäulen. Die schnellstmögliche Alarmierung der Leitstellen und der Feuerwehren ist das A und O der erfolgreichen Brandbekämpfung. Jeder Waldbrand fängt als kleines Bodenfeuer an und kann nach der Erkennung und Meldung schnell bekämpft werden bevor er sich ausbreitet und zum Vollfeuer wird. In diesem Jahr hatten wir bereits 175 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 43 Hektar auf die wir schnell reagieren konnten. Dies zeigt die Überwachung und Alarmierung funktioniert sehr gut.“

Das neue Katastrophenschutzwarmlager bietet auf über 4.000 Quadratmetern Platz für umfangreiche Ausrüstung, darunter auch temperaturempfindliche Technik und Medikamente. Die Lagerung erfolgt unter idealen Bedingungen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Entwickelt und umgesetzt wurde das Projekt vom Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB).

Sven Stolpe, kaufmännischer Geschäftsführer des BLB:„Aufgrund der aktuellen geopolitischen und klimafaktorischen Rahmenbedingungen ist der Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger im Katastrophenfall eine der wichtigsten Aufgaben unserer Landesverwaltung. Mit dem Bau des neuen Katastrophenschutzwarmlagers in einer Rekordzeit von nur gut einem Jahr hat sich der BLB dieser wichtigen Aufgabe erfolgreich gestellt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hier eine herausragende Leistung erbracht. Das neue Warmlager bietet auf einer Fläche von gut 4.000 Quadratmetern die Möglichkeit wichtige Ausrüstungen, Technik und Medikamente für den Ernstfall zu lagern. In Abstimmung mit der LSTE und unter Berücksichtigung der konkreten Bedarfe haben wir professionellste Bedingungen für die Lagerung, Kommissionierung sowie den Zugriff auf das Equipment im Katastrophenfall geschaffen.“

Zu den neu beschafften Sonder- und Einsatztechnik zählen unter anderem:

  • Unbemannte Landfahrzeuge (MV-4 und MVF-5) für schwer zugängliches Gelände, fernsteuerbar zur Gefahrenreduktion für Einsatzkräfte
  • Geschützte Einsatzfahrzeuge für Führung, Messung und Brandbekämpfung, auch bei CBRN-Lagen
  • Hochleistungslöschsysteme (AB HFS) zur Förderung großer Wassermengen über weite Strecken
  • Versorgungsanhänger für autarke Einsätze – mit Sanitäreinrichtungen, Kühlung und Stromversorgung

Heinz Rudolph, Leiter der Landesfeuerwehrschule (LSTE), betonte die strategische Bedeutung:„Mit der jüngst beschafften Sonder- und Einsatztechnik hat das Land neue, sehr wertvolle Fähigkeiten hinzugewonnen, die sich insbesondere bei Großwaldbränden und anderen Langzeitereignissen mit Ge-fahrstoffen auszahlen werden. So können die Landkreise wirkungsvoll dabei unterstützt werden, den Einsatzerfolg noch schneller zu erzielen und die Sicherheit der Einsatzkräfte wesentlich zu erhöhen.“

Auch in die digitale Infrastruktur wird investiert: Seit 2021 werten in der Waldbrandzentrale Süd in Wünsdorf ausgebildete Fachkräfte die Daten von 106 Sensor- und Kamerasystemen aus. Modernste Software erkennt Rauchentwicklungen in Echtzeit und alarmiert sofort die Leitstellen. Für das System flossen 4,2 Millionen Euro an Fördermitteln – teils aus dem EU-Haushalt, teils vom Land Brandenburg.

Darüber hinaus investiert das Land gezielt in Löschwasserinfrastruktur: 2024 wurden 23 neue Löschwasserbrunnen errichtet – weitere sind geplant. Dafür stehen über 600.000 Euro bereit.

Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter des Landes, hob die Bedeutung früher Erkennung hervor:„Bereits vor 20 Jahren hat Brandenburg die Waldbrandfrüherkennung mit Feuerwachtürmen durch eine moderne Sensortechnik umgestellt. Seitdem konnte die durchschnittliche Brandfläche deutlich reduziert werden. Die frühzeitige Erkennung eines Waldbrandes ist entscheidend über das Schadensausmaß und die Dauer des Einsatzes. Hier kommt es auf jede Minute an. Wesentliche Hilfestellung für die Einsatzkräfte ist dabei auch die durch den Landesbetrieb Forst Brandenburg in 2025 neu veröffentlichte Waldbrandeinsatzkarte. Die Karte enthält umfassende Informationen zum Wegenetz im Wald, zur Löschwasserversorgung und den waldbaulichen Präventionsmaßnahmen.“

Mit diesen Maßnahmen geht Brandenburg neue Wege im Bevölkerungsschutz – digital, effizient und vorausschauend.

AB Schlauch HFS s

Abrollbehälter F-Schlauch HFS (AB F-Schlauch). Der Abrollbehälter wird zum Transport und Auslegen von 3.800 m F-Schlauch zur Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken und als Ergänzung der fünf vorhandenen Hochleistungsfördersysteme in Brandenburg eingesetzt. Abmaße (LxBxH): 6.900 x 2.500 x 2.480 mm. Gesamtmasse: 13.900 kg. Lieferant ist Hytrans Systems B.V. (Niederlande). Bild: Innenministerium Brandenburg

Anhaenger Netzersatz s

Anhänger Netzersatzanlage 80 kVA (NEA 80). Die zehn mobilen Netzersatzanlage werden eingesetzt zur Notstromversorgung von Gebäuden, Einsatzstellen oder Zeltstädten. Abmaße (LxBxH): 5.930 x 1.930 x 2.660 mm. Gesamtmasse: 2.700 kg. Lieferant ist die AVS Aggregatebau GmbH (Ehingen). Bild: Innenministerium Brandenburg

Kuehlanhaenger s

Anhänger Kühlung. Insgesamt zwei gelieferte autarke Kühlanhänger sollen genutzt werden als Anhänger zum Transport und zur Kühlung von Lebensmitteln für Verpflegungseinheiten in zwei unabhängigen Temperaturzonen (Kühl- und Tiefkühlbereich); mit autarker Energieversorgung zum Kühlbetrieb während der Fahrt und an der Einsatzstelle. Abmaße (LxBxH): 6.250 x 2.500 x 2.750 mm. Gesamtmasse: 3.500 kg. Lieferant ist das Unternehmen KRESS Fahrzeugbau GmbH (Meckesheim). Bild: Innenministerium Brandenburg

MV 4 s

Unbemanntes Fahrzeug zur Bodenmanipulation (MV-4). Die ferngeführte, landgebundene Maschine ist beschafft zur Bodenmanipulation auf kampfmittelbelasteten Flächen. Die Eindringtiefe im Oberboden beträgt bis zu 300 mm. Abmaße (LxBxH): 4.635 x 2.030 x 1.740 mm. Gesamtmasse: 6.500 kg. Lieferant ist das Unternehmen DOK-ING Ltd. (Kroatien). Bild: Innenministerium Brandenburg

Sanitaeranhaenger s

Anhänger Sanitär. Beide beschafften Sanitäranhänger bestehen aus je 3 mal Unisex Toilette, Urinal und Waschplatz zur Grobreinigung. Geplant ist eine Nutzung durch Einsatzkräfte bei Großschadens- oder Katastrophenlagen sowie zur Nutzung durch betroffene Personen bei Räumungen oder Evakuierungen.  Ein autarker Betrieb wird durch Stromerzeuger sowie integrierten Trinkwasser- und Abwasserbehältern ermöglicht. Abmaße (LxBxH): 6.900 x 2.500 x 3.000 mm. Gesamtmasse: jeweils 3.500 kg. Lieferung durch Domeyer GmbH & Co. KG (Bremen). Bild: Innenministerium Brandenburg

Triton s

Sondergeschütztes Fahrzeug zur Steuerung und Erkundung (TRITON). Das ballistisch geschützte Einsatzfahrzeug stellt die Funktion zur Fernsteuerung der ferngeführten, landgebundenen Maschinen sowie zur Detektion und Messung von chemischen und radioaktiven Stoffen in besonderen Gefahrenbereichen. Abmaße (LxBxH): 6.250 x 2.550 x 2.800 mm. Gesamtmasse: 18.000 kg. Liefung durch EXCALIBUR ARMY spol. s.r.o. (Tschechien). Bild: Innenministerium Brandenburg

Vorschau MV5 s

Unbemanntes Fahrzeug für Räum- und Löschtätigkeiten (MVF-5). Die ferngeführte, landgebundene Maschine wird eingesetzt zur Brandbekämpfung und Beräumung von Hindernissen in besonderen Gefahrenbereichen. Abmaße (LxBxH): 5.750 x 2.315 x 2.320 mm. Gesamtmasse: 16.000 kg. Lieferant ist die DOK-ING Ltd. (Kroatien) Bild: Innenministerium Brandenburg

 

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