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Internationale Feuerwehrchefs suchen den Praxisaustausch

Die obersten Repräsentanten der Feuerwehrverbände aus Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen, Slowenien, Tschechien und Nordmazedonien werden die FIREmobil (14. – 16.09.2023) zum Anlass nehmen, sich Mitte September 2023 im brandenburgischen Welzow zu treffen. Die internationalen Brandschutzexperten wollen gemeinsam darüber beraten, wie Landesgrenzen bei Großschadenslagen die Arbeit der Feuerwehren nicht behindern, und dank der FIREmobil aktuelle Techniken in Aktion erleben.

FIREmobil 2023 s

Befüllen von Wasserbehältern aus der Luft mittels Hubschrauber. Eines von vielen HIghlights sollen die Flugvorführungen in Zone 4 werden. Bild: FIREmobil-International

Insofern bildet die FIREmobil in Welzow den idealen Anlass für ein solch hochkarätiges Spitzentreffen. „Welzow als Veranstaltungsort des Treffens der Verbandspräsidenten ist nicht nur mitten in Europa, sondern durch die Grenznähe auch ein gutes Beispiel für internationale Zusammenarbeit“, stellt DFV-Präsident Karl-Heinz Banse fest.

Banse freut sich ebenso wie Messe-Chef Manfred Hommel darüber, dass man Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke als Schirmherrn der FIREmobil gewinnen konnte. „Brandenburg hat immer wieder mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen. Die Einsatzkräfte hier wissen aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie schwierig es ist, diese Feuer erfolgreich zu bekämpfen und mit welchen Risiken dies für sie verbunden ist“, sagt Hommel. Er ist überzeugt davon, dass zahlreiche Feuerwehrleute und Angehörige anderer Einsatzorganisationen nach Welzow kommen werden, um sich dort aus erster Hand die neuesten Informationen für die Praxis abzuholen.

Dass der Verweis auf einen großen Praxisanteil bei der FIREmobil kein leeres Versprechen von Messe-Chef Hommel ist, wird bei einem Blick ins Programm deutlich. Die Organisatoren haben fünf Praxis-Zonen zu unterschiedlichen Themen vorgesehen, unter anderem mit Workshops von @fire, dem Internationalen Katastrophenschutz Deutschland e.V (Zone 5).

Zone 1 bildet ein Offroad-Parcours, auf dem geländegängige Einsatzfahrzeuge in Aktion zu erleben sind. Auf die Fahrer wartet ein unwegsames Gelände mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Wer hier bestehen will, muss die Technik beherrschen, Gefahren erkennen und gewillt sein, an seine Grenzen zu gehen. Wer nicht selbst hinters Lenkrad möchte, kann den Parcours als Beifahrer miterleben oder dem Geschehen als Zuschauer beiwohnen. Hierfür werden per Drohnen Bewegtbilder vom Offroad-Parcours gemacht, die man live auf eine LED-Wand überträgt.

Die Zonen 3 und 4 sind für Löschvorführungen vorgesehen. Die Besucherinnen und Besucher werden in Zone 3 zum Beispiel defensive und offensive Verfahren in der Vegetationsbekämpfung erleben können. Des Weiteren dreht sich in diesem Bereich alles um Aspekte wie Lageerkundung mittels Drohne, Hindernisbewegung und Bewältigung, Wasserabgabe über lange Strecke, Befüllen von Wasserbehälter aus der Luft und Technikverlegung mittels Lufttransport. Alle Vorführungen werden fachkundig moderiert. Der Landesfeuerwehrverband Bayern stellt sein Flughelfersystem vor.

Highlight Flugvorführungen in Zone 4

Ein Highlight könnten auch die Flugvorführungen in Zone 4 werden. Hier muss allerdings kurzfristig geplant werden; es hängt von der aktuellen Waldbrandsituation in Europa ab, welche Techniken Mitte September in Welzow vorgestellt werden können. Sofern die Maschinen abkömmlich sind, werden Löschflugzeuge (Canadair CL-415, Air Traktor AT-802) und -hubschrauber (unter anderem Sikorsky CH-53) auf der FIREmobil die unterschiedlichen Verfahren zum Wasserabwurf demonstrieren. Erwartet werden Einheiten aus Deutschland, Österreich und Kroatien.

Aktionsfläche in Zone 2 präsentiert Produkte unter Praxisbedingungen

Zone 2 ist als große Aktionsfläche konzipiert, auf der die Aussteller ihre Highlights unter Praxisbedingungen zeigen können. Experten demonstrieren dem Fachpublikum die Handhabung von Geräten, Fahrzeugen oder Systemen im praktischen Einsatz. Moderatoren weisen parallel auf technische Details hin und erläutern besondere Herausforderungen, die auch im „echten“ Einsatz gemeistert werden müssen.

Der thematische Bogen wird in Zone 2 weit gespannt. Husqvarna Construction hat sich beispielsweise auf Schneidtechnik spezialisiert und führt an den drei Veranstaltungstagen die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet vor. So kann jeder live mitverfolgen, wie mühelos sich mithilfe eines Husqvarna Rescue Trennschleifers Leitplanken oder Holzbohlen zerteilen lassen.

Rheinmetall MAN Military Vehicles und FLADT Engineering zeigen, welche Erdmassen der zehn Meter lange HX 8×8 excavator bewegt oder vollautomatisch eine bis zu 200 Meter lange Schlauchleitung verlegt werden kann. Die Firmen Magirus und Alpha Robotics treten zusammen auf und zeigen, wie ein TAF 60, ein WOLF R1 und ein TLF 4000 in der Waldbrandbekämpfung als Team interagieren. AWG wiederum plant Vorführungen und Tipps in Zusammenhang mit ihren Produkten für Flächen- und Vegetationsbränden, zum Beispiel Pumpen und Steuerung, Verteiler, Strahlrohre, Netzmittel und Wasserwerfer.

Der Regionalverband Südbrandenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe wird mit seiner Schnell-Einsatz-Gruppe F.L.I.G.H.T. in Welzow vertreten sein. Die Fachberater und Drohnenpiloten der Sondergruppe stehen Feuerwehren bei Waldbrandlagen in ganz Südbrandenburg zur Seite. Auf der FIREmobil wird beispielsweise zu sehen sein, wie sie mittels Drohnen und Wärmebildkameras Glutnester erkennen und hochaufgelöste Bewegtbilder in Echtzeit an einen Einsatzleitwagen übertragen.
Beeindruckend verspricht auch die Demonstration von Schmitz One Seven zu werden. Das Unternehmen wird vorführen, wie mittels einer Riegelstellung mit Kreisregnern und Trockenschaum gegen einen Waldbrand vorgegangen werden kann. Discosy bringt wiederum seine THJ-Box zum Einsatz. Mit ihr lässt sich eine Sprühstrahl-Wolke erzeugen, die auf einer Entfernung von bis zu 120 Metern und 80 Meter Höhe kontrolliert abregnet. Dieses Turbo-Hydro-Jet-Verfahren benötigt bei gleicher Wirkung bis zu zwei Drittel weniger Löschwasser und produziert somit deutlich weniger Abwasser als herkömmliche Verfahren.

Eine Übersicht der Workshops, Vorführungen zur Löschübungsfläche und Flügen, Leistungsschau und Offroad-Parcours finden sich hier.

Erleben von Techniken live unter realen Bedingungen

„Mit dem Programm der FIREmobil bilden wir den aktuellen Stand der Technik vor allem in Sachen Vegetations- und Waldbrandbekämpfung ab“, sagt Messe-Chef Manfred Hommel. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Messen werden die Besucherinnen und Besucher bei uns in Welzow alle Techniken live und unter realen Bedingungen erleben können. So etwas gab es in dieser Form und Dimension bislang in Deutschland noch nie. Das aktuelle Waldbrandgeschehen in Europa zeigt uns, wie dringend notwendig eine solche Veranstaltung ist.“

Aktuelle Informationen sind abrufbar unter: www.firemobil-international.com