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Neue CBRN-Erkundungswagen stärken den Zivil- und Katastrophenschutz

Das Beschaffungsamt des BMI hat, laut Meldung des BBK Präsidialbüro vom vergangenen Freitag, im März 2023 die Lieferung von neuen CBRN-Erkundungswagen für den Zivil- und Katastrophenschutz beauftragt. Die Fahrzeuge sollen die vorhandene Flotte ergänzen und veraltete Fahrzeuge ersetzen. Für die Ausschreibung seien Erfahrungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in ein neues Fahrzeugkonzept überführt worden.

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Ein Erprobungswagen, mit dem verschiedene CBRN-Funktionen für die Bestellung getestet wurden. Bild: BBK

Bei Gefahrensituationen mit chemischen, biologischen, radioaktiven oder nuklearen Stoffen kommen die Spezialfahrzeuge zum Einsatz. Mit verschiedenen Messgeräten werden gefährliche Substanzen detektiert und Notfallproben genommen. Die Fahrzeuge sind speziell ausgerüstet, um das Personal vor gefährlichen Stoffen zu schützen.

Die Beschaffung der neuen Fahrzeuggeneration wurde in mehrere Fachlose aufgeteilt. Im Vorfeld wurden europaweite Ausschreibungen für Messgeräte und Spezialsoftware durchgeführt und Aufträge vergeben. Das nun vergebene Fachlos mit Fahrgestell und vollständigem Ausbau des Fahrzeuges führt alle anderen Fachlose zusammen und integriert diese zum mobilen Einsatzsystem.

Der Auftrag hierfür wurde an die Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeug GmbH (WAS) erteilt. Als Fahrgestell ist ein Mercedes-Benz Sprinter mit Allrad vorgesehen.

In einem ersten Schritt wurden nun 397 Fahrzeuge bestellt. Die CBRN-Erkundungswagen gehören zur sogenannten Ergänzenden Ausstattung. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat das Erkundungssystem über viele Jahre weiterentwickelt. Das Gesamtvolumen für die Beschaffung der kompletten Fahrzeuge beträgt voraussichtlich 167 Mio. Euro. Der Meilenstein wird einen wichtigen Beitrag zur weiteren Stärkung des Zivil- und Katastrophenschutzes leisten.

Der Bund stellt den Bundesländern hierfür zukünftig 518 CBRN Erkundungswagen und 111 CBRN Messleitkomponenten zur Verfügung. Die Verteilung der Fahrzeuge in den einzelnen Bundesländern erfolgt durch die jeweiligen Innenministerien. Konzeptionell ist je ein CBRN ErkW pro Landkreis und kreisfreier Stadt (+ 50 Stück an Gefahrenschwerpunkten) vorgesehen. Zusätzlich wird den Bundesländern je 5 ErkW eine CBRN MLK (Messleitkomponente zur Erfassung von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren) zur Verfügung gestellt. Die MLK Software zur Berechnung von Ausbreitungsprognosen, Erteilen von Messaufträgen, Erfassen und visualisieren der Messwerte, Kommunikation den CBRN ErkW und Erstellen des Lagebildes wurde entwickelt von tms – technisch-mathematische studiengesellschaft mbH. Die genaue Verteilung auf die Bundesländer kann der Tabelle auf der Infoseite des BKK Bund entnommen werden.

Weitere Informationen zur Zukunft der CBRN-Erkundung finden sich ebenfalls auf www.bbk.bund.de/cbrn-erkunder.