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Ölwehr-Vollübung im Landkreis Regensburg am 06.05.2023

Am 06.05.2023 findet im Abschnitt B11 der Mitteleuropäischen Rohölleitung (MERO) zwischen den
Schieberstationen LV 11 (bei Rosenhof) und LV 12 (bei Wiesent) eine Ölwehr-Vollübung statt. Das Landratsamt Regensburg / Katastrophenschutz und die MERO Germany GmbH, deutsche Betreibergesellschaft der Mitteleuropäischen Rohölleitung  (MERO) informieren über den Ablauf.

Am 06.05.2023 gegen 09:30 Uhr signalisieren die Leckerkennungssysteme in der Leitzentrale der MERO in Vohburg ein Leck im Schieberabschnitt B11. Die Leitzentrale geht unverzüglich gemäß Ölalarm- und Einsatzplan vor. U. a. alarmiert sie die zuständige Integrierte Leitstelle (ILS) Regensburg.

Diese löst Ölalarm gemäß Katastrophenschutz-Sonderplan MERO für die Strecke B11 aus. Im Landratsamt Regensburg wird die Kreiseinsatzzentrale (KEZ) besetzt. Eine Sammelstelle befindet sich im Feuerwehrgerätehaus Neutraubling. Sechs Ölsperren (Nrn. 37 bis 42) werden von den zuständigen Feuerwehren an den festgelegten Stellen in die Gewässer eingebracht. Ölabsaug- und -entsorgungsgerät sowie vorbeugender Brandschutz und Ex-Gefahrenabschätzung werden in den jeweiligen Unterkünften bereitgehalten. Weitere Feuerwehren begehen die Leitungstrasse zur Lecksuche und Lageermittlung. Die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) baut sich auf.

Nachdem alle Einheiten den Vollzug ihrer Aufgaben gemeldet haben und die Ölsperren durch die Feuerwehrführung und MERO besichtigt worden sind, kann die Übung beendet werden. Neben dem Einsatz der Katastrophenschutz-Einheiten überprüft MERO die Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung und die eigenen internen Kommunikationswege.

Ölwehr der MERO

Beim Betrieb der MERO sind im rechnergestützten Leitsystem mehrere Verfahren zur Leckerkennung und -ortung gleichzeitig aktiv. Dazu werden zwischen den Pump- und Empfangsstationen ständig die Tankstände und die Durchflüsse gemessen und verglichen. Außerdem werden Messwerte der Drücke und Temperaturen in der Rohrleitung, die in den Schieberstationen entlang der Trasse ermittelt werden, in Echtzeit ausgewertet.

Die Leitzentrale ist rund um die Uhr besetzt. Bei Schäden an der Fernleitung, die das Leitsystem anzeigt oder die von außen gemeldet werden, können jederzeit sofort alle notwendigen Aktionen eingeleitet werden.

Die weitere Notfallvorsorge ist im sog. Ölalarm- und Einsatzplan geregelt, nämlich

  •  die Notabschaltung der Fernleitung
  •  die Alarmierung bei der zuständigen Integrierten Leitstelle (ILS) durch den Betreiber
  •  die Alarmierung festgelegter Katastrophenschutzkräfte und der Einsatzleitung durch die ILS
  •  die Aufgaben der Katastrophenschutzkräfte im Soforteinsatz
  •  die Alarmierung und Einsatz von betreibereigenem Bereitschaftspersonal und Fremdfirmen

Damit die Katastrophenschutzkräfte ihre Aufgaben wahrnehmen können, hat MERO entlang der Leitungstrasse insgesamt 100 Ölsperren (davon 15 im Landkreis Regensburg) in allen Fließgewässern, die von der Fernleitung gequert werden, eingerichtet und mit dem notwendigen Material versehen.

Weiteres MERO-eigenes Ölwehr-Material lagert bei verschiedenen Feuerwehren.

Nach Maßgabe des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr, der Bezirksregierungen oder der Landratsämter finden regelmäßig Vollübungen statt, bei denen unter Bedingungen des Ernstfalles jeweils ein gesamter Schieberabschnitt der MERO beübt wird.

Kurzbeschreibung der MERO

Die Mitteleuropäische Rohölleitung (MERO) von Ingolstadt über Waidhaus nach Nelahozeves bei
Prag dient der Versorgung der Tschechischen Republik mit Rohöl. Sie hat eine Gesamtlänge von
344 km, davon 179 km im Freistaat Bayern. Der Durchmesser der Rohrleitung beträgt 700 mm.
Die MERO hat eine Pumpstation in Vohburg/Do. bei Ingolstadt. Sie ist durch 54 Schieberstationen
(davon 28 im Freistaat Bayern) in verschließbare Abschnitte eingeteilt.

Die Streckenlänge im Landkreis Regensburg beträgt ca. 35 km, teilbar in 6 Schieberabschnitte. Die Leitung tritt bei Poign in den Landkreis Regensburg ein. Sie verläuft südlich von Regensburg durch das ehem. Standortübungsgelände Oberhinkofen, an der Autobahn A3 nach Osten, biegt bei Wiesent nach Norden ein und verlässt den Landkreis Regensburg nördlich von Wörth Richtung Falkenstein. Die Leitung hat eine Erdüberdeckung von mindestens 1,0 m. Ein Steuerkabel ist längs der Leitung mitverlegt. Die Leitung liegt in einem Schutzstreifen von 5 m beidseits der Rohrachse. Im Schutzstreifen sind grundsätzlich alle Bauarbeiten verboten.

Besuchen Sie auch die Internetseite www.mero-germany.de.