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Rosenbauer übergibt 1.000. XS-Drehleiter an Berufsfeuerwehr Karlsruhe

Jubiläumsfahrzeug L32A-XS 3.2 mit umfangreicher Zusatzausstattung in Dienst gestellt

Die eintausendste L32A-XS hat die Produktion von Rosenbauer verlassen und wurde gestern, 27.11.2023 wie das Unternehmen meldet an die Feuerwehr Karlsruhe geliefert. Die feierliche Übergabe erfolgte in Anwesenheit von Stadtdirektor Florian Geldner, dem Leiter der Berufsfeuerwehr Karlsruhe auf der Hauptfeuerwache. Die Jubiläums-Drehleiter sei die dritte L32A-XS im Fuhrpark der Feuerwehr. Damit seien zwei Löschzüge der Berufs- und einer bei der Freiwilligen Feuerwehr nun mit diesen Hubrettungsgeräten ausgestattet.

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Von Links: Michael Kristeller, Geschäftsführer Rosenbauer Karlsruhe mit Florian Geldner, Stadtdirektor und Leiter der Berufsfeuerwehr Karlsruhe. Bild: Rosenbauer

Feuerwehrkommandant Florian Geldner. „Hubrettungsfahrzeuge sind technisch absolut anspruchsvolle Fahrzeuge, die bei den Feuerwehren im Bedarfsfall Menschenleben retten. Wir freuen uns, heute eine qualitativ hochwertige und zuverlässige Drehleiter aus Karlsruher Produktion übergeben zu bekommen.“

„Die Berufsfeuerwehr Karlsruhe stellt höchste Ansprüche an ihre Hubrettungsgeräte und es erfüllt uns mit Stolz, dass sie unser XS-Konzept überzeugt hat. Es ist für uns eine besondere Ehre, das Jubiläumsfahrzeug an die Feuerwehr der Stadt zu übergeben, in der es entwickelt und produziert wurde“, ergänzt Michael Kristeller, Geschäftsführer von Rosenbauer Karlsruhe.

Der Standort Karlsruhe ist das Hubrettungs-Kompetenzzentrum des weltweit tätigen Feuerwehrausstatters. Seit mehr als hundert Jahren (erste Autodrehleiter aus dem Jahr 1912) werden hier Drehleitern hergestellt und dabei immer wieder technische Meilensteine gesetzt, wie die Entwicklung der L32A-XS, die vor zehn Jahren auf den Markt kam.

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Bild: Rosenbauer

10 Jahre Rosenbauer Drehleiter mit XS-Technologie

Herzstück der L32A-XS (XS steht für „extra small“) ist der abneigbare Korbarm mit einer Länge von 4,35 bzw. 4,65 m und einem nach innen versetzten Drehpunkt, wodurch dieser „früher“ als bei einer konventionellen Gelenkdrehleiter abwinkelt. Mit abgewinkeltem Korbarm lässt sich der Mindestabstand zum Anleiterobjekt verringern, kommt die Feuerwehr leichter an die untersten Stockwerke heran und kann den Rettungskorb stufenlos entlang der Fassade hochführen. Vor allem bei eingeschränkten Platzverhältnissen bewährt sich das XS-Konzept, weil einerseits weniger Straßenbreite benötigt wird, um den Leitersatz drehen und das volle Bewegungsspektrum nutzen zu können, und andererseits bei größeren Gebäudefronten mit einer Aufstellung mehr Einsatzstellen erreicht werden, ohne das Fahrzeug neu positionieren zu müssen. Auch das Absetzen des Korbes ist bei einer XS auf sehr engem Raum (2,5 m vor dem Fahrerhaus) möglich. Vorteile ergeben sich zudem im Unterflureinsatz, weil mit abgewinkeltem Korbarm Einsatzstellen erreicht werden, ohne dafür das gesamte Fahrzeug schräg stellen zu müssen. Dabei sorgt die Hochleistungshydraulik mit fünf CAN-Bussen für einen zuverlässigen Automatikbetrieb und erlaubt zudem die Verwendung moderner Assistenzsysteme durch frei parametrierbare Ein- und Ausgänge.

Darüber hinaus gibt es die XS mit Kompaktdrehgestell (L27A-XS), das auch bei einer 360°-Drehung nicht über die Fahrzeugkontur hinausragt, mit niedriger Bauhöhe (L32A-XS Flat) sowie mit vollwertiger Löschtechnik (Pumpe, Tank, Wasserhochführung, Werfer …) als First-Attack-Gerät für den autarken Löscheinsatz.

Multifunktionaler Arbeitsplatz dank Rettungskorb

Ein Meilenstein war die Entwicklung des Rettungskorbes HR-500 MF mit einer auf 500 kg (fünf Personen) gesteigerten Nutzlast und einer entnehmbaren Multifunktionssäule an der Korbfront. Der Korb lässt sich dadurch barrierefrei betreten, die Rettung von Personen im Rollstuhl oder schwergewichtiger Patienten in einer Krankentrage wird erleichtert, die für den Transport sicher am Korbboden oder auf der Korbreling befestigt werden können. Auch für den Löscheinsatz ist der Rettungskorb optimiert: Die Wasserführung ist platzsparend in die Korbstruktur integriert und es können elektronisch oder manuell gesteuerte Werfer aufgesteckt werden. Auch ein eigenes Höhenrettungssystem wurde für die XS entwickelt. Es ist modular aufgebaut und besteht aus Seilen, Flaschenzügen, Seilwinden, Umlenkrollen, Karabinern und Adaptern sowie Anschlagpunkten am Drehgestell, am Knickgelenk, an der Leiterspitze und an der Unterseite des Rettungskorbes. Darüber hinaus stehen Anbauteile für die unterschiedlichsten Einsatzszenarien zur Verfügung, darunter eine Ausziehplattform, eine Schuttmulde, eine Taucherleiter, diverse Scheinwerfer- und Kamerasysteme sowie Systeme zur Strom- und Atemluftversorgungen der Korbmannschaft.

Rosenbauer XS-Drehleitern sind mit 5-teiligen Leitersätzen ausgestattet und erreichen Arbeitshöhen von 27, 32 und 42 Meter. Die Fertigung erfolgt seit 2018 roboterunterstützt, wobei präzise geschnittene Laserteile vollautomatisch auf zwei 13-m-Linien für Ober- und Unterleiter sowie einer 6m-Anlage für den Korbarm von Robotern verschweißt werden.

Der Aufbau erfolgt auf allen gängigen Fahrgestellen, insbesondere von MAN (TGM), Mercedes Benz (Atego, Econic, Actros, Zetros), Scania und Volvo. Für den amerikanischen sowie für internationale Märkte, die sich an der NFPA orientieren, stehen Chassis von Rosenbauer America (Commander, Avenger) zur Verfügung. Auf der Interschutz 2022 präsentierte Rosenbauer die L32A-XS electric auf einem Volvo FE Electric Fahrgestell als emissionsfreie Alternative.

Die L32A-XS ist das Top-Produkt im Rosenbauer Drehleiterportfolio und mit über 70 % der meist verkaufte Drehleitertyp. Sie bündelt die gesamte Höhenrettungskompetenz des Unternehmens in einem der technisch anspruchsvollsten Produkte und ist weltweit im Einsatz sogar in den Vereinigten Staaten von Amerika.

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Bild: Rosenbauer

L32A-XS 3.2 Berufsfeuerwehr Karlsruhe
  • Fahrgestell: Mercedes-Benz 1630 F Atego
  • Leitersatz: L32A-XS, vollautomatisch, 5-teilig, mit abneigbarem Korbarm (4,34 m lang)
  • Arbeits-/Korbbodenhöhe: 32 / 30 m
  • Steuerung: 5 CAN-Busse
  • Podium: Aluminium-Sicherheitspodium HLM mit 6 Geräteräumen mit Rollläden
  • Abstützung: Waagrecht-Senkrecht-Abstützung, stufenlos 2,50 bis 4,80 m
  • Rettungskorb: HR-500 MF (500 kg Nutzlast)
  • Abmessungen: L x B x H: 10 x 2,5 x 3,25 m
  • zulässiges Gesamtgewicht: 16 t
Zusatzausstattung
  • SAFESTEP, Aufstiegsbeleuchtung Podium
  • SAFESKY, Flutlichtstrahler an Leiterauflage
  • 6 Lastösen (4. Leiterteil, Gelenk Korbarm, Spitze Korbarm)
  • 2 Anschlagpunke am Drehgestell
  • ARF (Automatische Rückholfunktion)
  • TMS (Target Memory System)
  • VRS (Vertikal-Rettungssystem)
  • Hochleistungs-LED im Korbboden und links/rechts am Korb
  • Kameras am Korbarm, an der Korbfront, unter dem Rettungskorb