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26 multifunktionale Unimog mit Kran heben hessischen Bevölkerungsschutz auf neues Level

Das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz beschafft 26 Einsatzfahrzeuge auf Unimog-Basis für den Katastrophenschutz. Mit dem hochgeländegängigen Unimog seien auch Einsätze mit anspruchsvollen Bedingungen in Wald-, Gelände und Überflutungsgebiete möglich. Die Ausstattung überzeuge mit hoher Flexibilität zum Einsatz bei vielfältigsten Aufgabenfeldern.

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Durch die Position des Motors in Mittellage unter dem Fahrerhaus wird eine ausgeglichene Achslastverteilung erzielt. © Daimler Truck AG

Das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz bekommt laut Meldung von Daimler Trucks 26 neue Einsatzfahrzeuge für den Katastrophenschutz. Die Multifunktionalen Fahrzeuge, je eines für die 21 Landkreise plus fünf für die kreisfreien Städte, basieren auf dem hochgeländegängigen Mercedes-Benz Unimog U5023. Durch Kran, Pritsche und wechselbare Module mit passenden Schnittstellen sei es möglich, die Fahrzeugausstattung schnell an verschiedene Einsatzarten anzupassen. So können die Unimog künftig zur Waldbrandbekämpfung ausrücken, in Hochwasserlagen vorrücken oder als Logistik-Lkw eingesetzt werden. Mit der Beschaffung verfolge das Land Hessen nach eigenen Angaben das Ziel, die Kapazitäten im Bereich der Hochgeländegängigkeit und Watfähigkeit zu erweitern und damit auf Krisensituationen wie Waldbrände, Überflutungen oder schwere Unwetter noch besser vorbereitet zu sein.

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Teil der umfangreichen Ausrüstung ist ein DIN 14685-1 Stromerzeuger BSKA 14E der Marke EISEMANN. Die Geräte sind speziell konzipiert für die Anforderungen im Einsatz bei BOS-Einheiten. © Daimler Truck AG

„Hochgeländegängige Unimog sind so robust gebaut, dass die Feuerwehrangehörigen bei Extremschadenlagen immer möglichst nah an den Ort des Geschehens vordringen können. Zum Löschen von Waldbränden können sie beispielsweise dank des Hitzeschutzpakets direkt bis an die Brandstellen im Wald vorrücken und bei Hochwasser in bis zu 1,2 Meter tiefem, strömenden Wasser arbeiten. Als Fahrzeughersteller wollen wir möglichst viele unterschiedliche Anwendungen ermöglichen, damit die Einsatzkräfte flexibel und mit vollem Vertrauen in die Fahrzeuge vor Ort helfen können.“

Hajo Brunsiek, Segmentmanager Feuerwehr bei Mercedes-Benz Special Trucks

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Pro Fahrzeug werden in den Einsatzzentralen jeweils drei Module („Vegetationsbrand“, „Evakuierung“ und „Hochwasser“) bereitstehen. Diese können mit dem Kran auf die Pritsche gehoben und per ISO-Containeraufnahmen gesichert werden. © Daimler Truck AG

Die Spezialfahrzeuge verfügen über hohe Watfähigkeit, Reifendruckregelanlage, Hitzeschutzpaket und Dachluke

Das Basisfahrzeug der 26 neuen Gerätewagen Logistik Katastrophenschutz (GW-L KatS) ist der hochgeländegängige Mercedes-Benz Unimog U 5023 mit einer Bodenfreiheit von über 50 Zentimeter unter seinen Portalachsen. Als Sonderausstattung bringt der Offroad-Lkw 1,2 Meter Watfähigkeit und eine Reifendruckregelanlage mit. Trotz der hohen Bodenfreiheit und des fest verbauten Ladekrans hinter dem Fahrerhaus hält das Fahrzeug die geforderte Normhöhe mit 3,3 Meter ein. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 14,5 t.

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Durch Kran, Pritsche und wechselbare Module mit passenden Schnittstellen ist es möglich, die Fahrzeugausstattung schnell an verschiedene Einsatzarten anzupassen. So können die Unimog künftig zur Waldbrandbekämpfung ausrücken, Menschen in Hochwasserlagen retten oder als Logistik-Lkw eingesetzt werden. Die Evakuierungs- und Hochwasserschutzmodule lieferte Goebel Fahrzeugbau. © Daimler Truck AG

Pro Fahrzeug stehen drei wechselbare Module für den Einsatz bei Vegetationsbränden, Hochwasser und Evakuierungen bereit

Mit dem passenden Modul ausgestattet, können die Unimog wahlweise als Waldbrand-Tanklöschfahrzeuge mit über 2.000 Liter Löschmittel, als Evakuierungsfahrzeug zur Menschenrettung mit acht Sitzplätzen oder als Rüstwagen für Hochwassereinsätze eingesetzt werden. Mit Kran können die unterschiedlichen Einsatzmodule auf die Pritsche gehoben und per ISO-Containeraufnahmen gesichert werden. Die Module werden über die fahrgestellseitig bereitgestellten Schnittstellen mit elektrischer und hydraulischer Energie versorgt. Pro Fahrzeug werden in den Einsatzzentralen jeweils drei Module („Vegetationsbrand“, „Evakuierung“ und „Hochwasser“) bereitstehen. Die Kombination aus Hochgeländegängigkeit und multifunktionalem Aufbau macht unterschiedliche Einsatzszenarien in schwerem Gelände möglich, wo wirksame Hilfe sonst in der Regel nur noch aus der Luft zu erwarten wäre. Das Fahrzeugkonzept mit Kran, Pritsche, integrierten Modulaufnahmen, Seilwinde und Stauboxen wurde durch die Firma Eggers Fahrzeugbau aus Stuhr umgesetzt.

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Selbst strömende Fluten bis zu 1,2 Meter Wassertiefe stellen für die die 26 GW-L KatSkein Problem dar. Die Frontwinden vom Typ HPC HY K5/B FW lieferte für das Hause Eggers Fahrzeugbau. © Daimler Truck AG

Ist kein Modul montiert, mache die große Ladefläche den Unimog zum flexiblen Logistiker, beispielsweise für den Transport von Sandsäcken oder von bis zu acht Europalettenstellplätzen. Der Kran ermögliche dabei das schnelle Be- und Entladen. Zusätzlich sei an der Fahrzeugfront eine Seilwinde nach Feuerwehrnorm verbaut, die auch zur Selbstbergung verwendet werden kann.

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Ein niedriger Schwerpunkt und per Knopfdruck im TireControl plus wählbare Höhen des Reifendrucks für Straße, Sand oder Matsch lassen die GW-L KatS steilste Hänge erklimmen. Dank Single-Bereifung folgen die Hinterräder der Spur der Frontbereifung und nutzen so die bereits verdichtete Fahrfläche. © Daimler Truck AG

Den 26 hessischen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten wird jeweils ein Einsatzfahrzeug für den landesweiten und länderübergreifenden Katastrophenschutz zugewiesen und bei kommunalen Feuerwehren stationiert. Die späteren Nutzer werden im Rahmen eines Ausbildungsprogramms durch die Unimog Generalvertretung KBM Motorfahrzeuge GmbH & Co. KG aus Limburg speziell für den Offroad-Einsatz geschult.

15. bis 17. Mai 2024 auf der RETTmobil international in Fulda bei KBM Motorfahrzeuge

Auf der Fachmesse RETTmobil in Fulda wird KBM Motorfahrzeuge in Halle L, Stand F122 einen der GW L-KatS auf Unimog U5023 den interessierten Besuchern vorstellen.

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Die Gerätewagen Logistik Katastrophenschutz (GW-L KatS) haben an der Fahrzeugfront eine Seilwinde nach Feuerwehrnorm verbaut, die auch zur Selbstbergung verwendet werden kann. Allradantrieb mit individuell setzbaren Differenzialsperren lässt die Fahrzeuge denkbar schwierige Hürden packen. © Daimler Truck AG

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Die Portalachsen mit sehr großer Bodenfreiheit und eine extreme Verwindungsfähigkeit lassen die Unimogs jede Herausforderung im unwegsamen Gelände meistern. © Daimler Truck AG