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Ausbildungsreform 2024 – Feuerwehrverband Ostfriesland begrüßt die positive Entwicklung der modernen Ausbildung in den niedersächsischen Feuerwehren

Der Feuerwehrverband Ostfriesland vermeldet die Novellierung der Ausbildung der Feuerwehren in Niedersachsen ab Januar 2024.

Die Mannschaften werden mehr in den örtlichen Feuerwehren ausgebildet. Der grundlegende Lehrgang „Truppmann“, mit dem selbstverständlich auch Truppfrauen gemeint sind, wird spezieller. Neue Geräte, neue Herausforderungen und neue Erkenntnisse haben eine Reform erforderlich gemacht. Momentan bildet sich jede Feuerwehren für spezielle Themen allein fort.

Die grundlegenden Themen werden weiterhin auf Ebene der Kreisfeuerwehrausbildung für die Feuerwehreinsteiger gelehrt. Im Anschluss wird die Truppausbildung jedoch, wie auch bisher in 80 Stunden in zwei Jahren, vertieft und spezialisiert. Insbesondere wird hier nochmals Rücksicht genommen auf die Ausbildung auf Spezialisierungen und Schwerpunkte in den Feuerwehren, wie beispielsweise Technische Rettung oder Wasserrettung.

Die Ausbildung der Truppführer/in auf Landesebene entfällt, da viele Themen bereits nun schon gelehrt werden in den Ausbildungsgängen Truppmann-1 und Truppman-2. Wer nach der neuen Truppmannausbildungsform einen Gruppenführerlehrgang auf Landesebene besuchen möchte, kann sich online weiterbilden und dadurch entsprechende Zertifikate erwerben, die dann zur Zulassung führen. 122 aktuelle Ausbildungsbausteine stehen den Feuerwehren für die Ausbildung nun online in einer Cloud zur Verfügung, die vom Land Niedersachsen erstellt wurden, der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen unterstützte dabei. Dieses gewährt eine qualitative Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr.

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Auf dem Bild stehend v.l.n.r.: Verbindungsmann der Brandkasse Tammo Keck, Kreisbrandmeister Dieter Helmers, Vizepräsident des Feuerwehrverband Ostfriesland Friedhelm Tannen, Geschäftsführer des Verbandes Ernst Lübben, stv. Kreisbrandmeister Leer Peter Eggers, sitzend v.l.n.r.: Präsident des Feuerwehrverband Ostfriesland Gerd Diekena und Regierungsbrandmeister für Ostfriesland Erwin Reiners Bild: FWV Ostfriesland

„Keine Feuerwehr steht allein vor der neuen Ausbildungsform“ sagt Präsident des Feuerwehrverband Ostfriesland Gerd Diekena.

Der Feuerwehrverband Ostfriesland arbeitet an einem Musterdienstplan für die örtlichen Feuerwehren. Dieses soll der Entlastung der Verantwortlichen vor Ort dienen und für eine einheitliche Umsetzung und hohe Qualität sorgen, sagt Vizepräsident Friedhelm Tannen, der zugleich auch Kreisbrandmeister des Landkreises Wittmund ist. Die Führungsspitze der ostfriesischen Feuerwehren sind sich einig, dass die neue Form der Ausbildung eine zukunftsweisende Form des Lehrens im Ehrenamt ist, sagt Präsident Gerd Diekena. Die Kreise und kreisfreien Städte entscheiden nun, was im ersten Teil der Ausbildung gelehrt wird und welche Inhalte in die Hände der Ortsfeuerwehren gelegt werden.

Vizepräsident Tannen betont, dass 40% der bisherigen Lehrinhalte stetig in den nun bestehenden Ausbildungen Truppmann-1, Truppmann-2 und dem Truppführer-Lehrgang wiederholt werden. Diese Zeiten werden nun mit den neuen Themen gefüllt. „Hier wird nicht das Rad neu erfunden, es werden nur die Themen, unterrichtsgerecht aufbereitet aufgenommen, die bislang in vielen Feuerwehren bereits in unterschiedlichen Formen angegangen werden.“ so Diekena.

Die neue Ausbildungsform garantiere eine immer aktuelle und qualitativ hochwertige Ausbildung der Feuerwehren in Niedersachsen und solle den eh bereits interessanten Dienst der Feuerwehren auch für jüngere Mitglieder noch ansprechender gestalten. Die Bereitschaft ein Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr aufzunehmen, könnte damit gesteigert werden. Bernd Lenz, als Leiter der Hauptberuflichen Wachbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Emden, merkt einen weiteren wichtigen Aspekt an:  „Durch die Ausbildungsreform werden 30 % der Lehrgangskapazitäten am NLBK (Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz) frei. Wir erwarten vom Land, dass dieser neue Freiraum für weitere notwendige Ausbildungen genutzt wird. Beispiele wären der Katastrophenschutz, die Waldbrandbekämpfung und die neuen Energieformen wie zum Beispiel LNG und Wasserstoff.“

Der Feuerwehrverband Ostfriesland bittet insbesondere die Politik, die Ausbildungsreform der Feuerwehr nun nicht als Stimmenfänger zu nehmen, und mit der Unsicherheit einiger Feuerwehrangehöriger zu agieren. (Aus Gründen der Neutralität der Feuerwehr, wird hierauf nicht weiter eingegangen.) Verbesserungen bringen Änderungen mit sich, die anfänglich zu Unsicherheiten führen können, die jedoch in diesem Fall unbegründet sind. Wir gehen diesen Weg der neuen Ausbildung mit unseren Feuerwehren.

Auch die Ostfriesisch Landschaftliche Brandkasse, als großer Partner des Feuerwehrverbandes Ostfriesland, stützt die Ausbildung der Feuerwehren. „Wir werden die neue Ausbildungsform, wie wir es auch bereits bei der alten Ausbildung getan haben, mittragen und sind begeistert von diesem zukunftsweisenden Schritt.“ sagte Tammo Keck als Verbindungsmann der Brandkasse zu den Feuerwehren. Die ausbildungsmäßige Grundausstattung der Teilnehmer des Truppmannlehrganges für den theoretischen Teil, in Form der erforderlichen Unterlagen und einem ordentlichen Ordner, wurde bislang von der Brandkasse bereitgestellt und dieses wird es auch in Zukunft so geben, sagte Keck.

Feuerwehrverband Ostfriesland, 15. September 2023