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3 in 1 auf 3 Achsen

LUF GP 7000: neues Konzept bietet Großwasserversorgung, Schlauchmanagement und flexible Gerätebereitstellung

Die Firma LUF baut und vertreibt schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich große Wasserförderungsanlagen. Zu den meist bewährten Anlagen in diesem Bereich zählt die GP12000 mit einer Förderleistung von 12000 I/min auf Container­basis. Das LUF GP 7000 ist nun eine weitere Entwicklung der Firma LUF GmbH aus Thüringen im österreichischen Vorarlberg. Wir stellen den Alleskönner zur Fernförderung von Löschwasser vor.

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LUF stellt sein neues Konzept zur Wasserförderung auf INTERSCHUTZ vor. Beinhaltet sind Großwasserversorgung, Schlauchmanagement und Gerätebereitstellung. Bild: LUF GmbH

Die Ingenieure von LUF haben sich für die Entwicklung des neuen Konzepts die inzwischen beträchtlichen Kapazitäten der modernen Motoren zu Nutze gemacht. Zum Einsatz mittels Nebenabtrieb kommt der kräftige 390 kW (530 PS) Motor des DAF XF Trucks nach Euro 6 Norm mit Abgasrückführung und neuester SCR Technologie. Bei der SCR Technologie – Selective Catalytic Reduction (übersetzt Selektive Katalytische Reduktion) werden unter Zuhilfenahme von Kraftstoffzusätzen Stickoxide zu Wasserdampf und Stickstoff umgewandelt.

Antriebsaggregat Lkw-Motor

Beide Pumpen, die mobile Vorlieferpumpe und die Boosterpumpe GP 7000 werden über Neben­abtriebe am Getriebe des Lkws betrieben, der ­Motor des LKWs wird somit als Antriebs­aggregat für die Pumpen verwendet. Möglich machen dies neueste Technologien und Motoren mit erheblich stärkerer Leistung als in früheren Zeiten. Die starken Nebenabtriebe, die sich heute am Markt befinden, stehen selbst bei Eigenbewegung des LKWs ohne Leistungsverluste zum Antrieb der Pumpen zur Verfügung.

Horst Mayer von LUF Deutschland: „Bei Verwendung dieser hohen Leistung der Motoren bereitet das neue Konzept den Weg zum einzig richtigen Umstieg von der stationären Containerbauweise zur neuen, mobilen Version von Wasserförderungsanlagen.“ Möglich ist die Umsetzung erst geworden Dank neuester Abgasnachbehandlung, denn die Belastung der beteiligten Einsatzkräfte mit gefährlichen Dieselabgasen früherer Zeiten ist damit erheblich vermindert.

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An der Boosterpumpe sind die beiden F-Schläuche zur Zu- und Weiterförderung befestigt. Das Hakengerät am LKW ist ausgefahren.

Neues Konzept bietet flexible Möglichkeiten zum Einsatz des Logistikgerätes im Gelände und Wasserförderung über weite Strecken

Entstanden daraus ist nun die GP 7000 mit den ­unzähligen vielen und flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Mit dem System verfügen Feuerwehren über eine besondere effiziente und schnelle Wasserförderung über lange Wegstrecken auch über unwegsames Gelände. Bei diesem Pump­system kann eine Wassermenge von 7000 Liter pro Minute bei 10 bar Druck über eine lange Strecke gefördert werden. Ebenfalls kann im Hochwassereinsatz nur die Schwimmpumpe allein mit dem LKW betrieben werden.

Das Gesamtsystem des neuen Konzepts besteht aus folgenden Bausteinen:
  • 1. LKW mit Hakengerät
    a.  mit integrierter und hydraulisch angetriebenen Booster-Pumpe GP7000
    b.  hydraulische Versorgungseinheit für Vorlieferpumpe
    c.  Schlauchhaspel mit 60m Fassungsvolumen für Vorlieferpumpe
  • 2. Logistikgerät LUF LOG
  • 3. Abrollcontainer
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Am Heck verbaut ist die LUF Großpumpe GP
7000 mit 7000 L/min Förderleistung bei 10 bar Druck

Da der Motor des LKWs als Antriebsaggregat für die Booster-Pumpe und Vorlieferpumpe verwendet wird, steht der Wasserförderung die gesamte Dieselmotorleistung mit sehr hohem Wirkungsgrad zur Verfügung. Die beiden Pumpen (Vorliefer- und Booster-Pumpe) und das Hakengerät werden mit der integrierten Funkfernbedienung inklusive Datenfeedback stufenlos und aus sicherer Entfernung von der Mannschaft bedient.

Die Vorlieferpumpe (Schwimmpumpe) fördert das Wasser aus dem Gewässer zu der im LKW eingebauten Booster-Pumpe, welche dann über zwei F-Schläuche das Wasser bis zu einer Entfernung von beispielsweise 2 km zu den Verbrauchern oder einer weiteren Verteilerstelle fördert.

Die Hydraulikschläuche für den Betrieb der Vorlieferpumpe sind auf einem angetriebenen Haspel aufgewickelt, welcher ein Fassungsvolumen von 60 m aufweist. Bis zu dieser Distanz Entfernung vom Lkw kann die Vorlieferpumpe in Stellung gebracht werden. Die Pumpe wird dabei mit dem Kran des ferngesteuerten LUF LOG, welcher mit dem Abrollcontainer mittransportiert wird, aus ­sicherer Entfernung ins Wasser gebracht. Dies schont die Einsatzkräfte, vergrößert die Einsatztiefe und verringert die Verletzungsgefahr erheblich.

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Der Schlauchwickler legt die Schläuche in den großen Container. Die zweite Kraft steuert den Vorgang per Fernbedienung.

Automatisches Schlauchauslegen direkt aus dem Abrollcontainer

Das Auslegen der Schläuche geschieht mit dem LKW auf befestigtem Untergrund direkt aus dem Abrollcontainer, in dem 2 x 2000 m F-Schlauch in der 20m³ Twinbox untergebracht sind. Somit können zwei 6” Leitungen parallel mit hoher Geschwindigkeit sehr schnell verlegt werden.

Schlauchauslegen im Gelände dank Raupenfahrwerk

Mittels des LUF LOG können die F-Schläuche auch im unbefestigten und engen Gelände problemlos verlegt werden. Somit können Abkürzungen bei der Schlauchverlegung vorgenommen werden, um die Streckenlänge optimal auszunutzen.

Aufräumen nach getaner Arbeit

Das Wiedereinsammeln der Schläuche wird ebenfalls mit dem LUF LOG bewältigt. In die auf dem LUF LOG befindliche Sammelbox können 200 m F-Schlauch aufgenommen werden, die dann mit dem hydraulischen Wickler in bis zu 4,3 m Höhe in den Schlauchcontainer gelegt werden, also auch wenn diese auf dem Lkw aufgebrückt sind. Auch dies geschieht ferngesteuert und schont so die Kräfte des Personals und verringert die Verletzungsgefahr.

Nur einen Stellplatz für gesamtes System

Im Abrollcontainer sind neben den F-Schläuchen auch das LUF LOG, die Schwimmpumpe sowie weiteres Zubehör verstaut. Somit benötigt das gesamte System auch nur einen Stellplatz. Der LKW kann bei Bedarf natürlich auch für jeden anderen Abrollcontainer verwendet werden.

Durchdachtes System für alle Einsätze mit Wasserförderung über weite Wege

Insgesamt ist das GP7000 ein innovatives und hocheffizientes System das neue Maßstäbe in der mobilen Wasserförderung setzt. Sei es im Einsatz bei Flurfeldbränden ohne örtliche Gegebenheiten von Löschmittel oder bei Hochwasser zum mobilen Einsatz der Pumpen – die hohe Flexibilität ermöglicht es Feuerwehren, sich an die stets verschiedenen Gegebenheiten jedes Einsatzes individuell anzupassen.

Präsentation auf der Interschutz in Hannover

Die Nutzung der neuesten Motortechnik auch für den Antrieb der Pumpen ermöglicht weite Förderung von Löschwasser und schont dank zeitgemäßer Abgastechnik zugleich Umwelt und Einsatzkräfte. Die Vorstellung des LUF Pumpsystems erfolgte auf der INTERSCHUTZ. Alle Bilder stammen von der Großübung in Meiningen.

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Die Drohnenaufnahme zeigt die Großübung zur Fernförderung von Löschwasser in Meiningen.

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Bis zu 2 Kilometer Schlauch können auf dem Container zum Einsatz transportiert und ausgelegt werden und anschließend wieder eingesammelt werden.

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Der hydraulisch betriebene Wickler kann bis 4,3 Meter Höhe Schläuche in den Container legen.

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Per Fernsteuerung steuert die Einsatzkraft Auslegen oder Aufnehmen der F-Schläuche über den LUF LOG.

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Der LUF LOG – das Logistikgerät im neuen Wasserförder-System kann die F-Schläuche im Zwei-Mann-Betrieb aufnehmen.

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Nach der Platzierung mit dem Kran am LUF LOG im Entnahmegewässer wird die Vorlieferpumpe das Wasser über die verlegten Schläuche zur im LKW verbauten Booster-Pumpe liefern. Der Kran kann bis zu 350 kg bei einer Ausladung von 6 Metern bewegen.

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Das Logistikfahrzeug LUF LOG ist auf dem bewährten Raupenfahrwerk der LUF 300 serie aufgebaut. Bild: LUF GmbH

Vera Stegmeier, Feuerwehr Fachjournal